Emissionsmengenmessung mit der MVS 304-EM
Emissionsmessung mittels Abdeckverfahren oder Abbohrverfahren
Mit der VERORDNUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über die Verringerung der Methanemissionen im Energiesektor und zur Änderung der Verordnung (EU) 2019/942 (EU-VO Methan-Emissionen) wird die messtechnische Erfassung von Methanemissionen im technischen Betrieb der Gastransport- und Gasverteilnetze notwendig.
Abbohrverfahren
Die Emissionsmengenmessung nach der Abbohrmethode dient zur genauen Erfassung von Methanemissionsraten (Quell-Ebene) an festgestellten Leckstellen im Leitungsnetz. Die durch diese Emissionsmessung festgestellten Messwerte entsprechen der Messung an der Leckstelle im Erdreich. Der Messaufbau wird im nächsten Bild dargestellt.
Es sind bis zu sechs Sonden pro MVS 304-EM anschließbar.
In der MVS 304-EM wird der Durchfluss gemessen und mit dem Gasmessgerät die Konzentration im angesaugten Gasstrom gemessen.
Der erreichte Unterdruck kann an jeder Sonde abgelesen werden.
Abdeckverfahren (High flow sampling)
Die Emissionsmengenmessung nach der Abdeckmethode dient zur genauen Erfassung von Methanemissionsraten (Quell-Ebene) an der Oberfläche. Der Messaufbau wird im nächsten Bild dargestellt.
Dieses Verfahren mit der Abdeckung um an erdverlegte Leitungen die Emissionsmenge zu ermitteln wird bei OGMP beschrieben Underground-pipes-TGD-SG-Approved. (Seite 3) und in der EU- Methanverordung Seite 6 (36) und Artikel 13 Seite 25 beschrieben
In der MVS 304-EM wird der Durchfluss gemessen und mit dem Gasmessgerät die Konzentration im angesaugten Gasstrom gemessen. Dieses Verfahren zeichnet sich durch Schnelligkeit und Einfachheit in der praktischen Anwendung im Feld aus. Die Messung ist bereits nach kurzer Zeit beendet. Der Zusammenhang zwischen der durch diese Abdeckmethode festgestellten Messwerte und der Messungen direkt an der erdverlegten Leitung wurden bisher nicht ermittelt.
Falls die Ausströmungsmenge direkt an der Leckstelle gewünscht ist, kann dies mit der MVS304-EM und einem Abdecktuch zur Umhüllung der Leitung nach dem Aufgraben gemessen werden, oder mit der Abbohrmethode und der MVS 304-EM vor dem Aufgraben.
Emissionsmengenberechnung

Für die Ermittlung der Emissionsmenge und die Erstellung einer Dokumentation für jede Messung steht eine kundenspezifisches Internetportal zur Verfügung, siehe Abbildung. Die Messwerte werden vor Ort eingegeben und die Bilder hierzu hochgeladen. Die Emissionsmenge in g/h wird im Portal errechnet und ausgegeben. In dem Portal sind die erstellten Emissionsmengen-Messberichte als pdf Datei auf dem Mobiltelefon oder dem Desktop PC verfügbar. Jeder Messbereich kann von dem Portal aus per email versandt werden.
Emissionsmengenmessungen an Anlagen
High-Flow-Sampling (HFS) für Leitungskomponenten und anlagenweite Emissionsmengenmessungen
Unsere HFS-Tücher sind in mehreren Größen verfügbar und lassen sich über umlaufende Klettverschlüsse gasdicht an Armaturen, Ventilen, Entlüftungen oder GRDM-Anlagen befestigen. Über Schnellkupplungen wird der Saugschlauch angeschlossen, verschiedene Größen stellen sicher, dass sowohl punktuelle Quellen (z. B. Stopfbuchsen, Flansche, Manometer) als auch größere Armaturen vollständig in die Einhausung einbezogen werden. Das Verfahren entspricht der in der Branche etablierten HFS-Methode zur quantitativen Erfassung flüchtiger Emissionen.
Beim High-Flow-Sampling wird die gesamte Leckfahne zusammen mit Umgebungsluft mit hohem Volumenstrom abgesaugt. Eine vollständige Abdichtung/Abklebung wie beim Bagging ist nicht erforderlich. Geräteseitig werden der Gesamtvolumenstrom und die Methankonzentration erfasst und daraus eine Emissionsmenge in g/h berechnet.
Messablauf (Praxisleitfaden):
- Tuch möglichst spannungsfrei und Zugluftarm anbringen, Verschnürung feststellen.
- MVS304-EM an die Schnellkupplung anschließen
- Messung starten und Stabilisierung abwarten, typische Einzelmessungen dauern wenige Minuten um stabile Konzentrations- und Durchflusswerte zu gewährleisten.
- Fotos des Messaufbaues erstellen
- Daten in das Portal hochladen
Anwendungsfälle und Hinweise aus Normen:
Die Methode eignet sich von Flanschen bis GRDM-Anlagen und ist in europäischen Leitfäden zur Methanquantifizierung im Gastransportnetz und Verteilnetz und Speicher/LNG verankert (CEN/TS 17874:2022: Identifikation und Quantifizierung emissionsrelevanter Quellen, methodische Schritte). Im Rahmen OGMP 2.0 wird HFS als Quell-/Komponenten-Level-Messansatz für höherwertige Berichterstattungsstufen (Level 4/5) empfohlen. Aktuelle Technical Guidance Documents und Vorlagen unterstützen Unsicherheitsanalyse und Datenhaltung.
Qualitätssicherung / Best Practices:
Vollständige Erfassung sicherstellen, Einhausungsgröße so wählen, dass der gesamte Austritt im Saugfeld liegt, Leckagepfade vermeiden indem die vollständige Einsaugung an
den Rändern geprüft wird
Warum Einhausungen mit Klett/Schnellkupplung?
Die mechanisch robuste Klettausführung ermöglicht schnelles, wiederholbares Abdichten an unterschiedlich geformten Aggregaten, Schnellkupplungen reduzieren Rüstzeit und Leckrisiko
beim Anbringen des Schlauches. Dadurch lassen sich schnelle, reproduzierbare HFS-Messungen im Feld durchführen, ein Vorgehen, das für Dienstleister für präzise Methanquantifizierung empfohlen wird.
Nutzen für Netzbetreiber: Einhausungen und HFS liefern quellbezogene, massenbasierte Emissionsraten mit dokumentierter Genauigkeit. Direkt nutzbar für LDAR-Priorisierung, Maßnahmenbewertung und OGMP-Berichterstattung.
MVS 304-EM
An die mobile Vakuum-Station können bis zu sechs Absaugsonden gleichzeitig betrieben werden, alternativ kann der Teppich für die Abdeckmethode angeschlossen werden. Um an Stationen oder Leitungen zu messen stehen verschiedene Abdecktücher zur Verfügung. Selbstverständlich können die Arbeiten zur Lokalisierung der Leckstelle mit der MVS 304-EM ausgeführt werden.
Die Handhabung der MVS 304-EM ist einfach und komfortabel. Durch ein zweistufiges Filtersystem werden Wasser und Schmutz zurückgehalten. Der Filterwechsel wie die Reinigung bzw Entleerung des Wasser-Sammelbehälters kann einfach und mit nur wenigen Handgriffen ausgeführt werden.
Technische Daten MVS 304-EM
- Nennspannung: 230 V - 50 Hz
- Motorleistung: 0,5 KW
- Fördermenge: max 14 m3 / h
- Vakuum: ca. 850 mbar
- Gewicht: ca. 33 kg
- Abmessungen: L x B x H, 32 x 47 x 65 cm
- Durchflussmessung: 0-250 l/min
Lieferumfang<
- MVS 304-EM
- Einen Abdeckteppich ca 1x2m
- Kontrollzertifikat
- Betriebsanleitung
Zubehör
- 209.793 Sondenset 3 Stück
- 209.791 Erweiterungs Absaugsondenset + 3 Stück (max. 6 Sonden anschließbar)
- 204.361 Adapter für Geräte mit 20er Anschlusskupplung
- 204.442 MVS302 Teleskopanbausatz komplett


